IHK NRW
Tourismus
Tourismus in NRW: auf Kurs bleiben trotz immer neuer Herausforderungen
Der Tourismus gehört zu den wichtigsten Branchen in NRW und ist nach dem Ende der Pandemie - der Tourismus war einer der am schlimmsten von der Coronakrise betroffenen Bereiche - wieder auf Kurs in Richtung „neuer Normalität“. Er ist Motor der Regionalentwicklung, zentraler Standort- und Wirtschaftsfaktor und hat einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität der Regionen.
Die Tourismuswirtschaft in NRW ist von Gastronomie und Beherbergung über Reisebranche und MICE-Sektor bis zur Freizeitwirtschaft vielfältig aufgestellt, in allen Teilen NRWs präsent und vielfach von KMUs und inhabergeführten Betrieben geprägt. Die Vielfältigkeit des Tourismus in NRW ist Herausforderung und Chance zugleich.
Fördermittel sind ein wichtiger Motor zum Abbau der Disparitäten und zur Struktur-, Wirtschafts-, Stadt- und Regionalentwicklung. Wichtig ist, dass sich die Strukturpolitik auf die Besonderheiten der bestimmten Region fokussiert und ihr Wachstum individuell fördert. Auch der fortschreitende Strukturwandel im Tourismus z.B. in Richtung Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung sollte durch Förderpolitik weiter aktiv begleitet werden. Die Förderung regionaler Tourismusangebote vor allem mit europäischen Förderinstrumenten der Strukturpolitik, wie bspw. EFRE oder LEADER ist wichtig. Sie trägt zum Abbau von Disparitäten, zur Schaffung von Arbeitsplätzen, der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und nachhaltigem Wirtschaftswachstum bei und verbessert die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Fördermittel tragen z.B. zur Verbesserung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen und zur KMU-Entwicklung im Tourismus bei.
Der Tourismus kämpft mit einem ganzen Bündel an strukturellen Herausforderungen, die nach dem Ende der Pandemie noch deutlicher ans Tageslicht gekommen sind. Auch der Tourismus steht vor der Aufgabe, die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit zu bewerkstelligen. Arbeits- und Fachkräftemangel, Defizite in der Digitalisierung, aber auch schwierige Rahmenbedingungen wie ständig wachsende Bürokratie und Auflagen belasten den Rebound des Tourismus sehr erheblich. Zu allem gesellen sich steigende Preise (vor allem bei Energie, aber auch Rohstoffen) sowie Probleme in Lieferketten.
Es kommt erheblich darauf an, die Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz, aber auch die Innovationsfähigkeit der Branchen im Tourismus zu steigern und insgesamt krisen- und zukunftsfester zu machen.
Außerdem gilt es, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung und die Wahrnehmung im politischen Raum des Tourismussektors ständig in Erinnerung zu rufen, das Image der Tourismuswirtschaft zu verbessern, die wichtigen Funktionen des Tourismus für die Entwicklung in allen urbanen und ländlichen Regionen zu verdeutlichen und Nutzungskonkurrenzen mit anderen Branchen und Flächenansprüchen möglichst auszuräumen.
Auch in 2023 blieb die „Recovery“ der Tourismuswirtschaft, die Ausgestaltung und Schaffung von Fördermaßnahmen für die Branchen sowie das Verbessern der Rahmenbedingungen für die touristischen Betriebe wichtig.
Das Ziel für den Tourismus muss eine stärkere Resilienz sein: Mit besserer Wettbewerbsfähigkeit, mehr Nachhaltigkeit und Innovationen, umfassenderer Digitalisierung, Steigerung der Internationalität und Bekanntheit des Tourismusstandortes NRW auch für Inlandsreisen sowie der Stärkung des Tourismus als Standortfaktor.
Schwerpunktthemen
- Resilienz der Branche stärken / Wandel gestalten
- Nachhaltigkeit
- Internationalität
- Standortfaktor Tourismus / Standortmarketing NRW
- Digitalisierung und Innovation
- Arbeits- und Fachkräfte
Regionalförderung und Tourismus
Trotz der Bedeutung der Regionalförderung für NRW bleibt die Sorge der wachsenden Bürokratie. Gerade KMUs fällt es immer schwerer, sich an den Förderwettbewerben zu beteiligen. Zudem fehlt die Abstimmung mit anderen europäischen Förderinstrumenten (z.B. Mittel aus den EU-Agrarfonds wie LEADER oder ESF-Mittel). Um die Förderungen zielgerichteter einsetzen zu können, sollten in NRW
- die Förderverfahren grundsätzlich auf KMU-Anwendbarkeit überprüft werden. Zudem den Zugang zu Förderangeboten erleichtern und Effektivität steigern. Gerade für KMUs ist der Aufwand oft nicht leistbar
- Fördermittel stärker übergreifend (z.B. auch in den Bereichen Handel/ Stadtentwicklung, Mobilität oder Innovation) auch für Tourismus anwendbar machen und auf ihre Passgenauigkeit abklopfen
- Freiräume schaffen, um regionale Besonderheiten zu berücksichtigen
- Regionale Kooperationen stärker berücksichtigen und fördern – stärker in Regionen bzw. Destinationen denken und handeln
Tourismusbarometer NRW 2023
Digitale Transformation im NRW-Tourismus – Ein Spagat zwischen Basisaufgaben und neuen Technologien
Spätestens mit dem Ausrollen der KI-Anwendung ChatGPT, ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in aller Munde. Die Fortschritte, die sich im Bereich der Künstlichen Intelligenz tagtäglich ergeben sind beeindruckend. Ein Ende dieser Dynamik ist nicht abzusehen. Um die vielfältigen Chancen und Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz nutzen zu können, muss jedoch die digitale Basis zur Verfügung stehen. Im Fokus des diesjährigen Tourismusbarometer 2023 steht die Frage, wie der NRW-Tourismus für die digitale Transformation aufgestellt ist.
Seminar: Der Kick für NRW - Chancen der UEFA EURO 2024 für Tourismus und Handel
Dienstag, 30.01.2024, 14:00-16:00 Uhr
Vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 steht Deutschland im Zeichen der UEFA EURO 2024 unter dem Motto „Heimspiel für Europa" und dem Turnierclaim „United by football“. Dieses herausragende Sportereignis wird nicht nur Deutschland, sondern besonders Nordrhein-Westfalen international in den Fokus rücken. Mit den Austragungsorten Düsseldorf, Köln, Gelsenkirchen und Dortmund hat NRW das Privileg, vier der zehn Host Cities zu stellen und somit 20 der 51 Spiele auszurichten. Dies bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Region international bekannt zu machen und die erwarteten 12 Millionen Besucherinnen und Besucher zu Fans zu machen.
Die Vorbereitungen für die UEFA EURO 2024 laufen in allen Gastgeberstädten auf Hochtouren, sodass das Turnier sowohl sportlich als auch wirtschaftlich ein voller Erfolg wird. Enorme wirtschaftliche Effekte werden erwartet. Nicht nur in den Austragungsorten, sondern auch in anderen Regionen und Städten wird die Fußball-EM für Wertschöpfung sorgen. Sei es, wenn Fans und Funktionsträger sich in den Regionen aufhalten und diese erkunden oder die Spiele für eigene Events und Marketingmaßnahmen genutzt werden – beispielsweise beim Public Viewing, in der Gastronomie oder im Handel.
In enger Kooperation mit den Kommunen engagieren sich auch die Industrie- und Handelskammern bei den Vorbereitungen, vernetzen die regionale Wirtschaft mit den Organisatoren und informieren Unternehmen über die sich bietenden Chancen.
2. IHK-Woche des Tourismus NRW 2023
Die IHKs in NRW starteten vom 15. bis 21. August 2023 die “2. IHK-Woche des Tourismus NRW”.
An drei Tagen wurden mit Expertinnen und Experten, Touristikerinnen und Touristikern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern, Chancen des Tourismus mit einem Schwerpunkt auf Zukunftsfähigkeit und nachhaltigem Tourismus diskutiert. Wir zeigen, was diese Trends konkret für die Betriebe bedeuten, welche Chancen und Herausforderungen dies mit sich bringt.